Adé, Angst! 5 Schritte, um dir weniger Sorgen um deine Kinder zu machen

Adé, Angst! 5 Schritte, um dir weniger Sorgen um deine Kinder zu machen

Du hast die Nerven verloren. Geschrien, es die Stufen nach oben gezerrt. Es schaut dich aus seinen großen Augen an und sie packt dich wieder: die Angst um dein Kind. Stöße ihm etwas zu, du würdest es dir nie verzeihen.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du einen guten Umgang mit der belastenden Angst um deine Kinder findest und gelassen und gut ohne ständige Sorgen lebst.

Eine kalte Eishand umschlingt meinen Hals, immer weiter zudrückend.

Mein kleiner Schatz wird krank. Er hat einen Unfall. Kann nicht mehr laufen. Nicht mehr leben.

Ich bekomme eine tödliche Diagnose. Muss Abschied nehmen von meinem Kind.

Plötzlich ist alles vorbei.

Jede:r, die:der Kinder hat, kennt diese Gedanken und die leichte Panik, die mit ihnen aufkommt.

Rein rational betrachtet bringt das nichts, ganz im Gegenteil.

Je mehr du dich hineinsteigerst und beim Anblick deines Kindes immer wieder an den Horror denkst, es zu verlieren, umso stärker und gewohnheitsmäßiger wird deine Angst.

Angst ist nützlich, wenn sie uns dazu anhält, vorsichtig zu sein.
Im Übermaß beeinträchtigt sie unser Leben und bremst uns aus, verhindert, dass wir unser Leben genießen.

Und mal ehrlich: Selbst wenn deinem Kind oder dir etwas zustöße, was wäre dadurch gewonnen, dass du dir jahrelang Sorgen gemacht hast?

Du hättest dein Leben geführt in der Sorge, alles zu verlieren, anstatt das Glück zu genießen, solange es währt.

In diesem Beitrag zeige dir, wie du in drei Schritten die Angst um deine Kinder loswirst oder sie zumindest abschwächst.

Du erfährst, was du tun kannst, um ohne ständige Sorge um deine Kinder zu leben.
Das hält nicht nur die Angst ins Schach, sondern hilft dir auch dabei, entspannter und glücklicher zu sein, sodass es gar nicht erst zu Situationen kommt, in denen du deine Kinder anschreist. Oder sonst etwas tust, das dir anschließend ein schlechtes Gewissen macht.

1. Die Angst ums Kind annehmen

Willst du unangenehme Gefühle loswerden? Dann musst du sie spüren.

Gefühle, die nicht gespürt werden, bleiben in deinem Unbewussten. Sie stauen sich auf, werden zu Verhärtungen und Verspannungen in deinem Körper.

Was viele nicht wissen: Um Gefühle nicht zu verdrängen, ist es nicht erforderlich, sie zu durchleben. Du sollst nicht tagelang in der Sorge um dein Kind verharren.

Erkenne die Sorge, nimm sie an und lass dich für einen begrenztem Zeitraum darauf ein.

Kurz und intensiv!

Lass das Gefühlserleben von Kindern dein Vorbild sein. Kinder geben sich für ein paar Minuten ganz einer Emotion hin, und anschließend ist es, als wäre nichts gewesen.

Du wirst die Angst um deine Kinder nie ganz beseitigen können, sie gehört zum Mutter- (und Eltern-)Sein dazu. Aber du kannst lernen, mit ihr umzugehen und ihr den Schrecken zu nehmen.

Mit der kurz-und-intensiv-Strategie erfährst du, dass Gefühle kommen und gehen. Dass sie dich nicht verschlucken, sondern von selber verebben.

Die Wucht deiner Angst ist schwer erträglich?

Du kannst du das Angsthaben üben, indem du in Momenten der Ruhe und Sicherheit künstlich Angst erzeugst:

  • Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Spüre, wie du ein- und ausatmest.
  • Denke jetzt an etwas, das dich mit Angst erfüllt.
  • Spüre die Angst in dir aufsteigen.
  • Wo in deinem Körper spürst du die Angst?
  • Lasse dich für ein paar Momente auf das Gefühl ein.
  • Fokussiere deine Aufmerksamkeit nun wieder auf deinen Atem.
  • Atme bewusst in die Körperstelle hinein, in der du Angst empfunden hast. Wie fühlt sie sich jetzt an?

Je mehr du lernst, mit der Angst zu leben, verliert sie ihren Schrecken. Je mehr du sie annimmst, desto weniger Macht über dich hat sie.

2. Lass den Verstand die Sorgen um deine Kinder übernehmen

Ob es um ein entspanntes Essverhalten geht oder um einen angemessenen Umgang mit Angst: Eine rein gefühlsmäßige oder körperorientierte Herangehensweise ist nicht ausreichend, wofür haben wir schließlich unseren Verstand?

Nutze deinen Verstand, um dich in Momenten der Angst um deine Kinder bewusst wieder ins Hier und Jetzt zu katapultieren.

Jetzt ist alles gut. Es ist nichts passiert. Ich darf glücklich sein.

Lass die Gefühle nicht Überhand nehmen, ziehe dich bewusst von der Gefühlsebene auf die Ebene der Achtsamkeit.

Im Coaching-Sprech sagt man: „Geh ins Vertrauen.“

Was ist damit gemeint?

Dein emotionaler und geistiger Zustand ist in gewisser Weise das Ergebnis von Entscheidungen.

Angewandt auf ein Leben ohne übermäßige Sorgen kannst du dich beispielsweise entscheiden, ob du ständig Angst haben willst, alles zu verlieren – oder darauf vertraust, dass alles gut wird.

Ständig, denn es ist normal, ab und zu ängstlich zu sein.

Achtsamkeit hilft dir dabei, dich in einen Zustand des Vertrauens zu begeben, der frei ist von überkandidelter Emotionalität an der falschen Stelle.

(Nicht, dass was falsch rüberkommt, ich habe nichts gegen Emotionen. Ich finde es lediglich quatschig, sie ständig an die erste Stelle zu setzen, vor allem in einem weiblichen Kontext. Wofür haben wir schließlich unseren Verstand?)

Interessiert dich dieses Thema? Schreib es gern in die Kommentare, dann können wir uns weiter darüber austauschen oder ich schreibe einen ausführlichen Artikel dazu.

Achtsamkeit kannst du üben.

Für den Anfang empfehle ich dir diese simplen Achtsamkeits-Gewohnheiten:

  • Warten und atmen. An der Bushaltestelle, an der Kasse, beim Jackeanziehen des Kleinkinds: Ärgere dich nicht, zücke nicht dein Smartphone, sondern atme. Mehr brauchst du nicht zu tun.
  • Dankbarkeit. Putzt du dir vor dem Schlafengehen die Zähne? Ausgezeichnet. Die Zeit kannst du nutzen, um dir drei Dinge zu überlegen, für die du heute dankbar bist. James Clear nennt die Ergänzung bereits bestehender Gewohnheiten durch neue, zu etablierende Gewohnheiten in seinem sehr lesenswerten Buch Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung* Habit Stacking, zu Deutsch Gewohnheiten stapeln.

3. Weniger Sorgen ums Kind: Die Umsetzung

Bisher ging es darum, wie du mit der Angst, dass deinem Kind bzw. deinen Kindern etwas zustößt, umgehen kannst, auf emotionaler und auf Verstandesebene.

Entscheidend ist aber nicht, was du fühlst oder denkst, sondern was du tust.

Mood follows action.

Die Frage lautet: Was kannst du tun, damit dein Leben jetzt so ist, dass du nichts bereust?

Hä? 
Was hat Reue denn mit den Sorgen zu tun, die ich mir um meine Kinder mache?

Reue und Angst hängen unmittelbar miteinander zusammen.

Gefällt dir dein Leben nicht, wartest du stets darauf, dass etwas besser wird (was?), ist die Möglichkeit eines Unglücks zerstörerisch. Denn sie nimmt dir nicht nur die Gegenwart, sondern auch die nicht gelebte Vergangenheit und die vage, bessere Zukunft.

Anders gesagt: Lebst du dein Leben als Generalprobe und nicht als Premiere, hast du alles zu verlieren.

Dieses deprimierende Bild lässt sich zum Glück umdrehen:

Was auch Schreckliches passiert, du kannst dir jederzeit sagen, dass du dein Bestes getan, nichts bereust, nichts verpasst hast.

Nichts verpasst im Sinne von: Du warst nicht abwesend und genervt gegenüber deinen Kindern, sondern so gut, wie du nur sein konntest.

Dein Alltag ist ihre Kindheit

Betrachte deinen Alltag und den Alltag deiner Kinder von außen. Überläuft dich ein kalter Schauer, ist es gut, dass du jetzt diese Zeilen liest.

Meine Arbeitszeit endet offiziell um 15:45 Uhr.

Der Kindergarten schließt zwischen 15:15 und 15:30 Uhr. 

Eine Zeit lang habe ich meine Tochter pünktlich abgeholt und dann zuhause gleich weitergearbeitet.

Bis mir einfiel, wie M ihre erwachsenen Bezugspersonen erlebt. 
Papa - ständig vor Bildschirmen. Oma - arbeitet bis spät abends am PC. Mama - holt mich vom Kindergarten ab und setzt sich - vor den Computer? 😱 

Nein, das will ich nicht.

Ich will mir Zeit für meine Tochter nehmen, für sie da sein, ihr Wesen in mir aufnehmen, sie spiegeln. Es in jeder Phase ihres (und meines) Lebens genossen haben, dass sie da ist.

Also beginne ich eine halbe Stunde früher mit dem Arbeiten, verzichte auf einen Teil meiner Mittagspause oder lasse M für kurze Zeit in der Nachbetreuung. Alles besser als von Erwachsenen vor Bildschirmen umgeben zu sein.

Qualitätszeit als Routine

Hast du ein schlechtes Gewissen gegenüber deinen Kindern, weil du wenig Freude daran hast, mit ihnen zu spielen, schlägst du mit Qualitätszeit zwei Fliegen mit einer Klappe: Du tust aktiv etwas gegen deine Angst und deine Kinder danken es dir mit Kooperativität.

Theoretisch zumindest.

Und so verbringst du Qualitätszeit mit deinen Kindern:

  • Du setzt dir einen festen Zeitrahmen, zum Beispiel eine halbe Stunde.
  • Du machst eine Gewohnheit daraus, indem du die Qualitätszeit in den Tagesablauf integrierst. Vor dem Abendessen. Nach dem Mittagessen.
  • Du widmest dich für die festgelegte Zeitspanne ausschließlich deinem Kind. Du spielst, was es spielen will. Handy, Buch und andere Ablenkungen sind abwesend.
  • Teile die Qualitätszeit-Planung deinem Kind mit.
  • Hast du mehrere Kinder, bekommt jedes seine feste Qualitätszeit.
  • Wiederhole täglich.

Klingt irre?

Funktioniert aber super.

Wenn ich meine Tochter vom Kindergarten abhole, lautet unsere Routine spielen – arbeiten – essen.

Als erstes spielen wir eine halbe Stunde zusammen. Dann erledige ich noch ein paar Dinge für die Arbeit und stelle das Abendessen zusammen. Schließlich essen wir gemeinsam.

Meine Tochter liebt das Konzept. Und sie hat gleich verstanden, dass sie Priorität hat. Denn Spielen steht an erster Stelle.

Anschließend tüddelt sie gern allein weiter und akzeptiert es, dass ich mit anderen Dingen beschäftigt bin.

Stress reduzieren

Stress kann die Sorgen, die du dir um deine Kinder machst, verstärken und vermehren.

Bald erscheint ein umfangreicher Blogartikel mit Tipps, wie du als Mutter ein weniger stressvolles Leben führst, daher hier nur das Wichtigste in Kürze:

Bei negativem Stress handelt es sich um einen Kontrollverlust:

Du hast eine Riesenliste To Dos im Kopf, die du nicht abarbeiten kannst.

Stress entsteht aus einem permanenten Ich muss, das begleitet ist von einem Ich schaffe es nicht.

Auf die Dauer macht dich das fertig. Stress haut dich aus deiner Mitte heraus.

Das ist aber der Ort, an dem du dich befinden solltest, wenn du ausgeglichen und zufrieden sein willst.
Nur dann kannst du Ängste um deine Kinder (und um dich selbst) auflösen und ein Leben führen, das nicht von Sorgen dominiert ist.

Grundsätzlich gilt: Vermeiden ist besser als reduzieren.

Lass gar nicht erst zu, dass du dich stresst.

Die Strategie ist abgelutscht, ich verrate sie dir trotzdem:

  1. Nimm dir weniger vor. Niemand wird verhungern, wenn du erst übermorgen einkaufen gehst. Was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn du die Wäsche mal nicht bügelst?
  2. Plane mehr Zeit ein. Bist du im permanenten Hetz-Modus, verdoppele die Zeit für Routinen mit deinen Kindern.
Der Kindergarten meiner Tochter öffnet zwischen 8:30 und 8:45 Uhr. Beginnen wir um 8:15 Uhr mit dem Anziehen, kommen wir in letzter Minute an. Nicht schön! Machen wir uns schon um 8:00 Uhr fertig, ist alles locker-flockig und entspannt. Beschließt meine Tochter, nicht in den Kindergarten gehen zu wollen, verfalle ich nicht in Panik, sondern kann (mehr oder weniger) entspannt abwarten, bis sie ihre Meinung ändert.
7-Schritte-Plan Minimalismus mit Kindern
7-Schritte-Plan Minimalismus mit Kindern umsetzen - Buch

Schlag der Angst um deine Kinder ein Schnippchen mit Selbstfürsorge

Es mag auf den ersten Blick wenig einleuchtend erscheinen:

Leidest du unter ständiger Angst, dass deinen Kindern etwas passiert, kümmere dich gut um dich selbst.

Mach dich zur Priorität.

Dass dieser Satz in einem Artikel für Mamas seltsam klingt, ist erschreckend.

Wenn es euch gut geht, geht es mir auch gut.

Meine Mutter

Ich widerspreche.

Geht es dir gut, geht es auch deinen Kindern gut.

Aus einem leeren Krug kann niemandem eingeschenkt werden.

Je besser du dich um dich selbst kümmerst, desto entspannter bist du.
Und wenn dich wieder die Sorge um deine Kinder ereilt, hast du die Gewissheit, dass du alles tust, damit dein Leben jetzt so schön wie möglich ist, für dich und für deine Kinder.

Wie kümmerst du dich gut um dich selbst?

1) Richte deinen Alltag so ein, dass du liebst, was du tust.

Ein Schaumbad in der Woche ist nicht genug, wenn dein Leben scheiße ist.

Gestalte dein Leben so, dass du jeden Tag mit einem Hurra! begrüßt.

Ja, auch wenn es sich um einen Montag handelt.

Wie krass ist es eigentlich, dass wir ganze Wochentage hassen? Stell dir vor, du wärst sterbenskrank, wie verdammt glücklich wärst du über jede gesunde Minute, egal, welcher Wochentag es ist?

Wie machst du das mit der Gestaltung eines Hurra-Alltags? Wo sollst du anfangen?

Um klarer zu sehen, wirf als erstes den Ballast raus.

Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Was bleibt?

Wer bist du? Was macht dich glücklich? Wie willst du leben?

Jetzt hast du den Raum geschaffen, dich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Und Entscheidungen zu treffen.

Du hast es verdient, mit einem Hurra! aufzustehen.

2) Erkenne Kompensationsstrategien und löse sie auf.

Kompensation für Unzufriedenheit und Frust kann alles Mögliche sein.

Arbeiten.

Shoppen.

Alkohol trinken.

Rauchen.

Bei vielen Müttern, die ihr Leben nicht leiden können oder sich überfordert fühlen, ist es Essen.

Alle sind mit dem Abendessen fertig, du räumst die Küche auf und isst schnell noch die Reste von den Tellern deiner Kinder. Du bist nicht hungrig, sondern müde, erschöpft, wütend - oder alles zusammen.
Schnell eine Handvoll Nüsse oder Weichtiere, bevor du den Nachwuchs vom Kindergarten abholst.
Abends auf dem Sofa belohnst du dich mit Schokolade. Wieder einen Tag geschafft!

Wie blöd und schade ist es eigentlich, auf diese Weise nicht nur die Unzufriedenheit weiter mit dir herumzuschleppen, sondern auch immer mehr Gewicht?

Und dich nicht nur in deinem Leben, sondern zunehmend auch in deinem Körper nicht mehr wohlzufühlen?

Das hast du nicht verdient.

Du hast ein großartiges Leben verdient.

Möchtest du Stress und Frust nicht länger mit Essen kompensieren? Willst du dich endlich wieder wohl in deinem Körper fühlen?

Schau doch mal auf meiner neuen Seite Schlanke Gedanken vorbei!

Oder willst du endlich mal so richtig ausmisten und deine Energie nicht mehr an Zeugs, das du eh nicht benutzt, verschwenden?

Machst du dir Sorgen um deine Kinder? Wie gehst du mit der Angst um? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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Marion

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